Zu einer sehr beeindruckenden und nachhaltigen Veranstaltung gehört die Ausstellung Vergessene Nachbarn – Stolpersteine in Charlottenburg-Wilmersdorf, die ich 2012 in meinem Wahlkreisbüro gezeigt habe. Die Ausstellung widmete sich dem Kunst- und Gedenkprojekt „Stolpersteine“ des Künstlers Gunter Demnig. Ich spendete einen Stolperstein für Paula Dienstag, die 1943 nach Ausschwitz deportiert wurde und bis dahin in der Goethestraße 12 in Charlottenburg, ganz in der Nähe meines Wahlkreisbüros, lebte. Am Anfang hatte ich nur den Namen Paula Dienstag, die Adresse und ihre Lebensdaten. Dann habe ich mich auf Spurensuche begeben. Ich wollte die Erinnerung an den Menschen lebendig werden lassen. Doch damit endet diese Geschichte nicht.
Es gab eine Spur nach Palästina, wohin der Sohn von Paula Dienstag emigriert war. Im Juni 2012 reiste ich mit einer Delegation des Deutschen Bundestages nach Israel. Im Vorfeld dieser Reise bat ich die Deutsche Botschaft in Tel Aviv um Hilfe bei der Suche nach dem Sohn Joachim Dienstag, der nun Yehoyakim Doron hieß. Schnell erhielt ich die Rückmeldung, dass er bereits 1992 verstorben sei. Er habe jedoch einen Sohn: Yuval Doron und dieser lebt heute in Tel Aviv. Die Botschaft war behilflich, einen ersten Kontakt zwischen mir und Yuval Doron herzustellen und wir verabredeten uns in Tel Aviv. Das Treffen in Tel Aviv war sehr emotional und wird für uns beide unvergesslich bleiben. Seitdem sind wir in Kontakt geblieben und Anfang 2013 kam Yuval Doron mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen für ein paar Tage nach Berlin - in die Stadt seiner Großeltern, die er nie getroffen hat.
Eine eigene Homepage erinnert seit 2013 an Paula Dienstag. Hier finden Sie Informationen aus ihrem Leben sowie zahlreiche Fotos und Dokumente.
Homepage über Paula Dienstag: www.paula-dienstag.jimdo.com